Ein Arcade-Spielautomat ist ein Automat zum Abspielen eines oder mehrerer Videospiele in einem Gerät samt Steuereinheit und Monitor.
Arcade-Spieleautomaten sind meist in Spielhallen oder sonstigen Vergnügungseinrichtungen anzutreffen und sind dort zumeist zahlungspflichtig via Münzeinwurf. Bis in die späten 1990er Jahre waren die Arcade-Automaten die technologisch fortschrittlichsten Geräte in der Videospiel-Industrie.
Geschichte[]
Die Geschichte der Arcade-Videospiele begann im Jahr 1971 mit der Veröffentlichung von Computer Space von Nolan Bushnell und Ted Dabney, den Gründern von Atari. Der Erfolg dieser Veröffentlichung eines frühen Videospieles wurde mit dem Videospiel Pong noch übertroffen. Die Industrie für Arcade-Automaten wuchs langsam und gewann erst mit der Veröffentlichung von Taitos Space Invaders im Jahre 1978 und Namcos Pac-Man im Jahre 1980 eine größere Popularität. So begann die sogenannte Goldene Zeit der Arcade-Videospiele, welche bis etwa 1983 andauerte.
Der Markt erweiterte sich Mitte der 1980er Jahre mit neuen Genres wie etwa Beat 'em ups oder speziellen Arcade-Automaten mit Bewegungsimulatoren (bspw. ein Motorrad für die Bewegungseingabe). Insgesamt war der Markt der Arcade-Automaten allerdings selbst in den 1980er Jahren im Rückgang.
In den frühen 1990er Jahren lebte die Industrie um die Spielautomaten ein wenig mit der Veröffentlichung von Capcoms Street Fighter II wieder auf. Zusätzlich trug das Auftreten der ersten Spiele mit 3-D Grafik bei diesem Aufschwung in den 1990er Jahren bei. In den späten 1990er Jahren ist die Popularität der Arcade-Automaten jedoch wieder deutlich in westlichen Ländern zurückgegangen. In der heutigen Zeit sind Arcade-Automaten in Europa lediglich noch vereinzelnd in Vergnügungsparks oder speziellen, wenigen Spielhallen aufzufinden. In Japan erfahren Arcade-Automaten noch eine breite Begeisterung.
Goldene Jahre[]
Die Veröffentlichung von Space Invaders im Jahre 1978 verhalf einer Reihe an Veröffentlichungen von populären Arcade-Spielen über eine Zeitspanne der nächsten fünf Jahre, bekannt als die Goldenen Jahre. Unter diesen Titeln fanden sich folgende:
# | Videospiel | Veröffentlichung | Entwickler |
---|---|---|---|
1 | Asteroids | 1979 | Atari |
2 | Galaxian | 1979 | Namco |
3 | Berzerk | 1980 | Stern Electronics |
4 | Missile Command | 1980 | Atari |
5 | Pac-Man | 1980 | Namco |
6 | Rally-X | 1980 | Namco |
7 | Centipede | 1981 | Atari |
8 | Defender | 1981 | Williams Electronics |
9 | Donkey Kong | 1981 | Nintendo |
10 | Frogger | 1981 | Konami |
11 | Scramble | 1981 | Konami |
12 | Zaxxon | 1981 | Sega |
Typische Eigenschaften von Arcade-Spielen[]
Der Sinn von Arcade-Spielen ist, Geld einzunehmen. Die durchschnittliche Spielzeit fällt deshalb häufig relativ kurz aus. Das Spielprinzip ist leicht und schnell durchschaubar, ein eventuelles Tutorial ist sehr kurz gehalten. Der Schwierigkeitsgrad des Spieles ist ebenfalls an die Intention des Automaten angepasst:
- Die ersten Runden oder Ebenen sind häufig noch relativ leicht erfolgreich abzuschließen. Dadurch soll der Spieler den Eindruck gewinnen, er beherrsche das Spiel.
- In den darauffolgenden Runden zieht der Schwierigkeitsgrad schon merklich an, Anfänger müssen bereits Rückschläge hinnehmen und kassieren schnell ein „Game Over“. Allerdings lässt sich bei den meisten Arcade-Spielen mit einem erneuten Geldeinwurf ein weiterer Versuch erkaufen (Continue).
- Der erneute Geldeinwurf wird von einigen Arcade-Spielen (unsichtbar) mit einem häufig kurzfristig wieder gesenkten Schwierigkeitsgrad „belohnt“. Dadurch soll der Spieler den Eindruck erhalten, er sei besser geworden oder habe beim ersten Versuch einfach Pech gehabt.
Zudem kann der Automatenaufsteller meist mittels eines oder mehrerer DIP-Schalter den Schwierigkeitsgrad einstellen, so dass die Spiele nicht überall gleich schwer sind.
Arcade Classics Series[]
Unter der Arcade Classics Series wurden diverse Nintendo Entertainment System-Spiele veröffentlicht, wobei es sich um Neuauflagen, sogenannte Ports, von Arcade-Spielautomaten handelt. Insgesamt wurden vier Ports veröffentlicht, welche die Mario- und Donkey Kong-Serie bedienen.
Bild | Titel | Veröffentlichung | Beschreibung |
1981 | Im Jahre 1981 wurde das erste Mario-Spiel überhaupt veröffentlicht - Donkey Kong. Zunächst als Arcade-Titel und später in der Arcade Classics Series als NES-Spiel. In diesem Jump 'n' Run muss Mario, damals noch als Jumpman bezeichnet, Pauline vor Donkey Kong retten. Hierbei müssen durch geschickte Sprünge Hindernisse überwunden werden, um das jeweilige Level zu bestehen. | ||
Donkey Kong Jr. | 1982 | Im Jahre 1982 erschien Donkey Kong Jr. als Arcade-Titel. In diesem Spiel muss Mario - damals Jumpman - der Antagonist von dem nun spielbaren Affen Donkey Kong Jr. bezwungen werden. Mario hat in diesem Titel Donkey Kong entführt und diesen in einen Käfig gesperrt. Donkey Kong Jr. befreit diesen durch Jump 'n' Run-Einlagen. | |
Mario Bros. | 1983 | Im Jahre 1983 erschien Mario Bros. als Arcade-Titel. Gameplay-Element ist es hier, als Mario oder Luigi, die sogenannten Shellcreepers durch geschicktes Springen auf den Rücken zu werfen und so zu besiegen. Der Schauplatz in diesem Spiel ändert sich nicht - das Level ist, abgesehen von der Anzahl der Gegner, stets gleichbleibend. | |
Donkey Kong 3 | 1983 | Donkey Kong 3 erschien im Jahre 1983 als Arcade-Titel. In diesem Titel bricht Donkey Kong in das Gewächshaus von Stanley ein. Hierbei werden Bienen aufgescheucht, welche die Pflanzen von Stanley zerstören. Dies muss Stanley durch Jump 'n' Run-Einlagen und dem Betätigen seiner Giftspritze verhindern. |